Impact Investing: Wohnen neu denken
Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware – und das nicht erst seit gestern. Doch wie lässt sich die Lücke schließen? Andrew Belt, PATRIZIA Corporate Communications Leiter Thought Leadership, analysiert einen neuen Bericht zu diesem Thema und zeigt, warum privates Kapital dringend gebraucht wird, um den Sektor zu stärken. Die Impact-Strategie PATRIZIA Sustainable Communities setzt genau hier an und will als treibende Kraft Veränderung bewirken.
Ein Weg aus der Wohnungskrise in Europa scheint aktuell nicht in Sicht – oder vielleicht doch? Dabei geht es nicht allein um das anhaltende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, sondern vielmehr darum, bestehenden und neuen Wohnraum erschwinglich zu machen.
Der viel zitierte Bericht der EU-Städtepartnerschaft Wohnen aus dem Jahr 2018 lässt keinen Zweifel am Ausmaß der Krise. Darin heißt es, dass über 80 Millionen Menschen in Europa mit ihren Wohnkosten überlastet sind. Dies ist der Fall, wenn mehr als 40 % des Haushaltseinkommens für Wohnen aufgewendet werden müssen. Neuere Daten deuten darauf hin, dass die Bemühungen zur Entlastung seither jedoch nur schleppend vorankommen. Wie der im November 2024 veröffentlichte Bericht Europäischer Wohnungsmarkt der Immobilienberatung JLL hervorhob, werden in den wichtigsten europäischen Märkten 23 Millionen bezahlbare Wohnungen benötigt. Die Angaben der EU-Städtepartnerschaft Wohnen bezogen sich ausschließlich auf die 27 EU-Länder, während JLL 14 europäische Länder einschließlich des Vereinigten Königreichs analysierte. Inwieweit sich die Zahl von mehr als 80 Millionen Menschen inzwischen geändert hat, ist unklar.
Investitionen als Schlüssel zur Lösung
Fest steht jedoch: Das Problem ist nicht kleiner geworden. Laut JLL-Bericht stellen die untersuchten europäischen Märkte derzeit 26,4 Millionen erschwingliche Mietwohnungen bereit. Um der Überlastung der Haushalte durch Wohnkosten, vor allem in Städten, entgegenzuwirken, müsste diese Zahl aber fast doppelt so hoch sein. In den letzten zehn Jahren ist der Markt jedoch lediglich um 1 % gewachsen. Am größten klafft die Angebotslücke in Deutschland mit 5,6 Millionen Wohneinheiten, gefolgt vom Vereinigten Königreich (3,9 Millionen) und Frankreich (2,6 Millionen). Um diesen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, müssten private Investoren und die öffentliche Hand etwa 5,3 Billionen Euro investieren, so der Bericht weiter. Zudem sind die Mieten in den letzten Jahren schneller gestiegen als die Löhne, wodurch sich die Dringlichkeit bezahlbarer Wohnangebote noch weiter verschärft hat. Aber sind Regierungen und private Investoren darauf überhaupt vorbereitet?
Auf staatlicher Seite sieht es düster aus. Während in den letzten zehn Jahren der Anteil der Staatsausgaben für Wohnen im Verhältnis zum BIP in 80 % der europäischen Länder stagnierte, nahm die Zahl der Haushalte in der EU und dem Vereinigten Königreich um etwa 7 % bzw. 13,5 Millionen zu. Private Investitionen in bezahlbaren Wohnraum hingegen steigen. Derzeit tragen institutionelle Investoren nur 0,3 % zum Investitionsvolumen der Branche bei, 2023 erreichte dieses jedoch mit 2,6 Milliarden EUR einen historischen Höchststand. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren 14 Milliarden EUR in mehr als 50 Spezialfonds für bezahlbaren Wohnraum gesammelt. Erstmals wurde allein in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 die Schwelle von 3 Milliarden EUR überschritten.
Gemeinsam für mehr Wohnraum
Da sowohl Regierungen als auch private Investoren etwas bewegen wollen, empfiehlt sich ein gebündeltes Vorgehen. Auf lokaler, regionaler, nationaler und auf EU-Ebene setzen unter anderem Fördergelder, Darlehen und Steuererleichterungen Anreize für private Investitionen in bezahlbaren Wohnraum. Gleichzeitig sollen stabile Investitionsbedingungen institutionelle Investoren ermutigen, sich verstärkt zu engagieren.
Einen ganz genauen Blick auf bezahlbaren Wohnraum in Europa hat Marleen Bekkers. Als PATRIZIA Global Partners Head of Investments – Europe sowie Fund Manager von PATRIZIA Sustainable Communities, der Impact Investing-Strategie des Unternehmens, steuert sie dessen wichtigste Investitionen in soziales und bezahlbares Wohnen. Hier zählt nicht nur die Rendite, sondern auch der soziale und ökologische Nutzen der Investments.

Und in diesem Sinne trägt PATRIZIA Sustainable Communities dazu bei, dass bezahlbarer Wohnraum für alle Menschen in Europa doch Realität werden kann.