Die coole Alternative zur Klimaanlage
PATRIZIA Operating Partner – Infrastruktur Patrick Lee und PATRIZIA Associate Director – Sustainable Infrastructure Jane Baseby erläutern das Wachstum der Nutzung von Cooling-as-a-Service (CaaS)-Infrastruktur, ihre Beliebtheit im asiatisch-pazifischen Raum und die erste Investition von PATRIZIA in ein wegweisendes CaaS-Unternehmen in dieser Region.

Patrick Lee,
Operating Partner Infrastructure

Jane Baseby,
Associate Director - Sustainability Infrastructure
Zuhause wie im Büro – im Sommer kämpfen wir alle mit derselben Herausforderung: trotz Hitze einen kühlen Kopf bewahren. Gerade in den wärmeren Regionen der Welt spitzt sich das Problem weiter zu. Für Kühlung setzen die meisten von uns auf klassische Klimaanlagen oder Ventilatoren. Das belastet die Umwelt und die Nebenkosten. Gerade Unternehmen suchen deshalb nach kosteneffizienten Wegen, um ihre Mitarbeitenden vor dem sprichwörtlichen Dahinschmelzen in den heißen Monaten zu bewahren.
CaaS: Antwort auf gleich mehrere Herausforderungen
Was wäre, wenn es ein innovatives Geschäftsmodell gäbe, das für bessere Raumluft sorgt, dabei Kosten senkt und den CO₂-Ausstoß reduziert? Genau das verspricht Cooling-as-a-Service (CaaS): ein Modell, das Gebäudeeigentümern und -verwaltern Zugang zu bedarfsgerechter Kühlung verschafft. Und das abgestimmt auf das tatsächliche Nutzerverhalten.
CaaS nutzt historische Verbrauchsdaten und prädiktive KI-Technologien, um die Kälteversorgung in Gewerbe- und Industrieimmobilien so effizient und emissionsarm wie möglich zu gestalten. Für Nutzer bedeutet das: optimales Raumklima zu geringeren Kosten und mit reduziertem CO₂-Fußabdruck, ganz ohne Anfangsinvestition. Der CaaS-Anbieter stellt die Infrastruktur bereit und wird im Gegenzug durch langfristige, inflationsindexierte Zahlungsströme vergütet. Sein wirtschaftlicher Anreiz ist es, die Dienstleistung möglichst effizient zu erbringen.
Das Geschäftsmodell
CaaS nutzt industrielle Kälteanlagen und Luftbehandlungssysteme, die direkt vor Ort installiert werden, anders als klassische Fernkältenetze. Die Komponenten – Ventile, Kompressoren, Rohre, Druckanzeigen, Sensoren – lassen sich nahtlos in bestehende Gebäudestrukturen integrieren. Damit ist CaaS ein Paradebeispiel für RE-Infra: die Verschmelzung von Immobilien und Infrastruktur zu einer zukunftsweisenden Investitionsklasse.
Dabei profitieren Kunden gleich mehrfach: Sie erhalten die gewünschte Kälteversorgung ohne Investitionsrisiko, profitieren von laufender Wartung und modernster Technologie – inklusive intelligenter KI-Systeme, die die Anlagen anhand des gesamten Portfoliodatenpools ständig optimieren. Gleichzeitig kommen umweltfreundlichere Kältemittel und energiesparende Technologien zum Einsatz, die den CO₂-Ausstoß messbar senken.
Mehr Leistung, weniger Energieverbrauch
Unterm Strich bietet CaaS denselben Kühleffekt wie herkömmliche Systeme – allerdings mit deutlich geringerem Energieeinsatz. Das entlastet die Umwelt ebenso wie die Betriebskosten.
Ein Milliardenmarkt mit Dynamik
Um den Markt von CaaS einzuordnen, wird er häufig zusammen mit Heating-as-a-Service (HaaS) betrachtet. Gemeinsam sollen beide Segmente 2025 ein Volumen von rund 85,1 Milliarden US-Dollar (etwa 73 Milliarden Euro) erreichen, mit einer Prognose von 176,5 Milliarden US-Dollar (etwa 151 Milliarden Euro) bis 2032. Der größere Anteil entfällt dabei auf den Cooling-Bereich.
Grafik: CaaS Energy verfügt über eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden in der gesamten asiatisch-pazifischen Region

Quelle: Kaer Pte. Limited (CaaS Anbieter mit Standort in Singapore)
Asien-Pazifik setzt den Standard
Wenig überraschend liegt die Region Asien-Pazifik (APAC) an der Spitze des globalen Marktes für Cooling- und Heating-as-a-Service – mit einem geschätzten Anteil von 34,5 % am weltweiten Volumen von 85,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025. Nordamerika folgt mit 21,5 %.
Auch auf Länderebene zeigen sich starke Wachstumsperspektiven – insbesondere in den USA, Deutschland, China, Indien und Brasilien.
Dass APAC den Markt anführt, ist übrigens nicht überraschend, denn schließlich hat das CaaS-Geschäftsmodell in dieser Region seinen Ursprung.
Demografischer Rückenwind
Was CaaS in APAC besonders attraktiv macht: das rapide Wachstum der Mittelschicht. Laut Oxford Economics werden zwei von drei Mittelklasse-Konsumenten im Jahr 2029 in APAC leben. Allein in China und Indien werden in den nächsten fünf Jahren rund 110 Millionen Mittelklasse-Haushalte hinzukommen. Diese neue Nachfrageschicht verfügt über größere Budgets und einen dauerhaft hohen Kühlbedarf in städtischen Gebieten. Gleichzeitig unterstützt die Mehrheit von ihnen die Dekarbonisierungsziele ihrer Regierungen. Ein Booster für CaaS.
Gestützt wird der Markt on top von den vielen neu entstehenden Rechenzentren: Sie benötigen kontinuierlich präzise Kühlung und CaaS bietet hier eine zuverlässige, skalierbare Lösung.
Die Zukunft ist cool – und effizient
Ob in Rechenzentren, Bürogebäuden oder Industrieanlagen – CaaS ist auf dem besten Weg, zum bevorzugten Modell für Kälteversorgung zu werden. Für Investoren, Nutzer und Städte gleichermaßen. Denn es schafft genau das, was in einer hitzebelasteten und emissionsgetriebenen Welt so dringend gebraucht wird: weniger CO₂, mehr Effizienz und ein deutliches Plus an Komfort.