Infrastruktur im Aufbruch: Deutschland & UK setzen neue Impulse
PATRIZIA's Corporate Communications thought leadership lead Andrew Belt, berichtet über die jeweiligen Infrastrukturinvestitionsinitiativen in Deutschland und Großbritannien. Dabei teilt er die Ansichten von Graham Matthews, Head of Fund Management Infrastructure bei PATRIZIA, darüber, wie sich die Gelegenheit am besten nutzen und damit Wirtschaftswachstum schaffen lässt.
Wegschauen war noch nie eine Lösung. Diese einfache Wahrheit gewinnt in einer Welt maroder Brücken, überlasteter Stromnetze und desolater öffentlicher Gebäude eine ganz neue Dringlichkeit. Denn was passiert, wenn notwendige Maßnahmen ausbleiben, zeigt sich oft erst im Rückblick. Und dann ist es zu spät.
In der Welt der Real Assets und deren Management ist Untätigkeit gleichbedeutend mit Investitionsstau, Wettbewerbsverlust und im schlimmsten Fall auch mit unmittelbaren Gefahren für Leib und Leben. Einsturzgefährdete Bauwerke sind längst keine abstrakte Vorstellung mehr, sondern Realität, wie die Brückeneinstürze von Genua 2018 und Dresden 2024 auf tragische Weise verdeutlicht haben.

Graham Matthews,
PATRIZIA Head of Fund Management Infrastructure
Infrastrukturinvestitionen: essenziell für Wachstum und Sicherheit
Investitionen in moderne, resiliente Infrastruktur sind deshalb keine Kür, sondern Pflicht. Sie sichern den wirtschaftlichen Fortschritt, erhöhen den Lebensstandard und stiften langfristigen gesellschaftlichen Nutzen. Dass diese Investitionen in Europa über Jahre hinweg vernachlässigt wurden, zeigt sich inzwischen an vielen Stellen, mitunter dramatisch.
Graham Matthews, Head of Fund Management Infrastructure bei PATRIZIA, sagt ganz deutlich:
„Die europäische Infrastruktur ist marode. Jahrzehntelange Unterinvestitionen und schrumpfende öffentliche Haushalte haben ein enormes Finanzierungsdefizit hinterlassen. Und ohne privates Kapital wird diese Lücke nicht zu schließen sein.“
Als erfahrener Investment Manager bringt PATRIZIA nicht nur Kapital mit, sondern auch das Know-how, um Infrastrukturprojekte effizient und nachhaltig umzusetzen.
Wo PATRIZIA bereits Infrastruktur in Deutschland mitgestaltet
Auf folgenden beiden zukunftsrelevanten Plattformen ist PATRIZIA in Deutschland bereits aktiv:
- Etzel: In Niedersachsen betreibt PATRIZIA ein unterirdisches Kavernenlager zur Energiespeicherung – essenziell für die Versorgungssicherheit. Seit 2021 wird hier die Wasserstoffspeicherung getestet. 2023 wurde der erste großvolumige Wasserstoff-Vertrag seiner Art in Europa unterzeichnet.
 - Corymbia: Die 2023 gegründete E-Mobility-Plattform errichtet aktuell ein flächendeckendes Netz ultraschneller Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland und liefert somit einen zentralen Baustein für die Verkehrswende.
 

Podcast über Deutschlands Infrastruktur Fonds:
Disclaimer: Der Podcast ist nur in englischer Sprache verfügbar.
Konkrete Umsetzungsschritte
Nach der formellen Beschlussfassung zur Errichtung des Fonds arbeitet die Bundesregierung derzeit an der konkreten Planung. Gemeinsam mit relevanten Akteuren aus Bund, Ländern und Kommunen werden Projekte priorisiert und Budgets zugewiesen. Erste Projektentscheidungen werden für Ende 2025 und im ersten Halbjahr 2026 erwartet.
Infrastruktur Plan
Großbritannien zieht nach: 725 Milliarden Pfund für die kommenden zehn Jahre
Auch Großbritannien hat auf die wachsende Bedeutung von Infrastruktur reagiert: Im Juni 2025 stellte Finanzministerin Rachel Reeves einen Zehnjahresplan mit einem Volumen von 725 Milliarden britischen Pfund (etwa 848 Milliarden Euro) vor. Im Unterschied zum deutschen Programm, das stark auf Dekarbonisierung ausgerichtet ist, liegt der Fokus auf der Insel auf dem Erhalt und der Sanierung öffentlicher Gebäude wie Schulen, Gerichten und Krankenhäusern. Aber der Plan umfasst auch die Energiewende, die Digitalisierung und Wasserversorgung sowie den gezielten Ausbau von Rechenzentren.
PATRIZIA: Aktivitäten im Vereinigten Königreich
In Großbritannien ist PATRIZIA mit einer ganzen Reihe Infrastruktur-Investments aktiv:
- Connexin & CityFibre: Zwei strategische Beteiligungen im Bereich digitale Konnektivität. CityFibre baut Glasfasernetze aus, Connexin bietet smarte IoT-Lösungen, etwa zur Leckageerkennung in Wassersystemen.
 - Rechenzentrum Buckinghamshire: Für ein rund 65.000 m² großes, 140 MW starkes Rechenzentrum erhielt PATRIZIA die Genehmigung der Regierung.
 - Bezahlbares Wohnen: Neben Infrastruktur ist PATRIZIA auch im Wohnungsbau engagiert. Ein Investment von 100 Mio. Pfund (ca. 117 Mio. Euro) fließt aktuell in eine Plattform für bezahlbaren Wohnraum. Und es sind weitere Projekte geplant.
 
Eine neue „Infrastructure Pipeline“ mit weiteren Details wird im Juli 2025 durch die National Infrastructure and Service Transformation Authority (NISTA) veröffentlicht.
Hebel für wirtschaftlichen Aufbruch
Auch wenn die aktuellen Programme nur einen Bruchteil der realen Infrastrukturbedarfe in Deutschland und Großbritannien abdecken, markieren sie doch einen politischen und wirtschaftlichen Wendepunkt für Matthews:
„Für uns als Investoren bieten die Programme gewaltige Chancen. Effizientere Infrastruktur bedeutet höhere Produktivität in nahezu allen Wirtschaftssektoren und damit mehr Wachstum, Innovation und Wohlstand.“
Vertrauen zurückgewinnen durch spürbare Fortschritte
In einer Zeit, in der die Politik um das Vertrauen der Bevölkerung ringt, können gezielte Infrastrukturinvestitionen auch einen positiven gesellschaftlichen Effekt haben: Sie schaffen sichtbare Ergebnisse, stärken das Gemeinwesen und zeigen, dass Regierungen tatsächlich etwas bewegen können. Matthews:
„Die Programme in Deutschland und Großbritannien sind weit mehr als nur Investitionschancen. Sie sind ein Katalysator für neuen Optimismus, Wandel und echten Fortschritt.“


