Communities aufbauen – nicht nur Klassenzimmer

Astrid Gabler, Vorstandsvorsitzende der PATRIZIA Foundation, stellt zwei Projekte in Bangladesch und Kenia vor, die nicht nur Bildungsinfrastruktur stärken, sondern auch die lokalen Gemeinschaften voranbringen.

Starke Communities entstehen nicht allein durch gute Absichten. Sie brauchen tragfähige Modelle, verlässliche Partner und den Blick auf langfristige Wirkung. Wie das gelingt, zeigt die PATRIZIA Foundation mit zwei Bildungsprojekten in Bangladesch und Kenia.

Maimansingh: Kreislauf der Armut durchbrechen

Bangladesch zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Über 40 Millionen Menschen leben dort unterhalb der Armutsgrenze. Besonders in Maimansingh, 150 km nördlich von Dhaka, haben Kinder aus den ärmsten Familien kaum Chancen auf frühkindliche Bildung. Da die Väter aufgrund von Alkohol- oder Drogenmissbrauch oft abwesend sind, sind die Mütter meist die alleinigen Versorger der Familie. Während sie arbeiten, bleiben die Kinder unbeaufsichtigt – oder ältere Schwestern verzichten auf die eigene Schule, um auf Geschwister aufzupassen. Ein Teufelskreis, der Armut von Generation zu Generation weitergibt.

Das PATRIZIA Child Care Mymensingh, entwickelt und umgesetzt in Partnerschaft mit MATI Bangladesh und MATI e.V., hat mit einem ganzheitlichen Modell reagiert: Ein neues fünfstöckiges Mehrzweckgebäude beherbergt eine Kindertagesstätte für bis zu 100 Kinder im Alter von 18 Monaten bis sechs Jahren. Mindestens 30 % dieser Kinder haben Lernschwierigkeiten, 20 % stammen aus marginalisierten Gruppen wie Dalit-Familien. Die Kinderbetreuung entlastet die Familien spürbar: Mütter können arbeiten, ohne ihre Kinder unbeaufsichtigt zurücklassen zu müssen. Und ältere Schwestern erhalten die Chance, ihre eigene Ausbildung fortzusetzen, statt zu Hause Verantwortung zu tragen. Etwa 40 Mädchen kehren in die Klassenzimmer zurück und eröffnen sich so neue Perspektiven für ihr Leben.

Das Gebäude beherbergt außerdem eine Gesundheitsklinik, die rund 500 Familien versorgt, Mutter-Kind-Kurse für 100 Frauen sowie einen Genossenschaftsladen, in dem 160 Frauen ihre Produkte vermarkten. Zehn Frauen aus der Region sind angestellt und werden zu professionellen Erzieherinnen ausgebildet, mit besonderem Schwerpunkt auf „Essence of Learning“. Dieses Konzept berücksichtigt die Defizite, die durch das Aufwachsen in extremer Armut entstehen und fördert die Entwicklung der Kinder auf spielerische Weise.

Nachhaltigkeit durch Partnerschaften

Die Betriebskosten des Gebäudes sollen durch Mieteinnahmen aus drei Wohnungen, einem Ausbildungszentrum, einer Gesundheitsklinik und einem Genossenschaftsladen finanziert werden. Mit einer auf 25 Jahre angelegten Unterstützung durch die PATRIZIA Foundation und der Expertise des lokalen Partners MATI Bangladesh zielt das Projekt auf langfristige Nachhaltigkeit und Wirkung ab.

Trotzdem bleibt dringender Handlungsbedarf: Die PATRIZIA Foundation hat das Kindertagesstätten-Projekt zunächst vorfinanziert, um schnell helfen zu können. Für einen dauerhaft gesicherten Betrieb braucht es jedoch zusätzliche Mittel und die Unterstützung starker Partner. Nur durch eine solche Anschubfinanzierung lässt sich das Geschäftsmodell langfristig stabilisieren – und sicherstellen, dass das Gebäude auch in Zukunft als Zentrum für Bildung, Gesundheitsversorgung und Frauenförderung bestehen kann.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Das Besondere: Dieses Projekt wirkt auf vielen Ebenen gleichzeitig. Es gibt Kindern einen sicheren Ort. Es ermöglicht älteren Schwestern, wieder zur Schule zu gehen. Es stärkt Mütter, schafft Einkommen und verbessert die Gesundheit von ganzen Familien. Kurz: Ein Haus, das eine ganze Gemeinschaft verändert.

Um das volle Potenzial dieses Konzepts auszuschöpfen und seine Zukunft zu sichern, ruft die PATRIZIA Foundation engagierte Partner dazu auf, gemeinsam die erforderliche Finanzierung zu sichern - und so aus einer starken Idee ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu machen. Mit den richtigen Partnern kann das PATRIZIA Child Care Mymensingh zu einem Katalysator werden, der Armutskreisläufe durchbricht und über Generationen hinweg widerstandsfähige Gemeinschaften aufbaut.

Wenden Sie sich an Astrid Gabler, Vorstandsvorsitzende der PATRIZIA Foundation, wenn Sie unser starker Partner werden und gemeinsam mit uns die Zukunft gestalten möchten: Astrid.Gabler@patrizia.foundation

Weitere Informationen zum Projekt: https://www.patrizia.foundation/project/patrizia-child-care-mymensingh/


Syangeni: Horizonte erweitern

Die 2017 eröffnete PATRIZIA School Syangeni in Kitui, Kenia, bietet 150 Kindern Zugang zu Bildung. Viele legen dafür täglich weite und gefährliche Wege zurück. Trotz vieler Herausforderungen gelingt es der Schule, ein hohes Niveau zu halten – und den Schülerinnen und Schülern so eine echte Chance auf einen selbstbestimmten Weg aus der Armut zu eröffnen.

Um die Lern- und Lebensbedingungen der Schüler zu verbessern, eröffnet die PATRIZIA Foundation im Oktober 2025 neue Schlafsäle für 100 Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrer. Ein Regenwassertank, ein Bewässerungsteich und Solarmodule sorgen für eine verlässliche Versorgung mit Wasser und Strom bei gleichzeitig geringeren Betriebskosten. Ein Computerlabor wird die Schülerinnen und Schüler auf eine digitale Zukunft vorbereiten.

Was den Bau in Syangeni so einzigartig macht, ist die Verwendung des innovativen TwistBlock-Systems. Die Blöcke werden vor Ort von der gemeinnützigen Organisation Start Somewhere hergestellt, wodurch lokale Wertschöpfung entsteht. TwistBlocks bieten mehrere Vorteile: Sie ermöglichen eine schnellere Bauweise und geringere Kosten dank ihres mörtelfreien, ineinandergreifenden Designs. Zudem sind sie wiederverwendbar und die modulare Bauweise ermöglicht flexible Grundrisse. Eltern und Gemeindemitglieder sind direkt am Bauprozess beteiligt und gewinnen dabei sowohl ein Einkommen als auch wertvolle Fähigkeiten in modernen Bautechniken.

Das Projekt liefert weit mehr als nur neue Infrastruktur, verbesserten Zugang zu Bildung und bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte: Es stärkt auch die lokale Belegschaft und die Kapazitäten der Gemeinschaft. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und einer effizienten Infrastruktur werden die Betriebskosten langfristig gesenkt. So wird der Grundstein für ein nachhaltiges Schulmodell gelegt, von dem die gesamte Region profitiert.

Was dieses Projekt besonders stark macht, ist die breite Allianz dahinter: PERI SE fungiert als Hauptsponsor, ergänzt durch die Unterstützung der Greenthesis Group und der Taurus Systems GmbH. Vor Ort übernimmt Welthungerhilfe die technische Koordination, während Start Somewhere sein Fachwissen in innovativen Baumaterialien einbringt. Das kenianische Bildungsministerium stellt sicher, dass das Projekt mit den nationalen Prioritäten im Einklang steht. Die PATRIZIA Foundation koordiniert diese Multi-Stakeholder-Partnerschaft im Rahmen des Projekts und vereint private Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und staatliche Akteure zu einer gemeinsamen, zielgerichteten Allianz.

Astrid Gabler, Vorstandsvorsitzende der PATRIZIA Foundation, betont: „Wenn Innovation, starke Partnerschaften und Gemeinschaft zusammenkommen, wird eine Schule zu mehr als nur einem Ort des Lernens – sie wird zu einem Modell für nachhaltigen Wandel.“

Lokaler Kapazitätsaufbau

Beide Projekte stehen für gesellschaftliches Engagement, das professionell und unternehmerisch denkt. Sie setzen auf gezielte Maßnahmen mit messbarer Wirkung, die durch nachhaltige Finanzierung und den Aufbau lokaler Kapazitäten untermauert werden. In Maimansingh durchbricht ein integriertes Kinder- und Gemeinschaftszentrum generationenübergreifende Armutskreisläufe. In Syangeni ist eine Schule zu einem Leuchtturm für Resilienz und gemeinschaftlichen Kapazitätsaufbau geworden.

Gemeinsam zeigen sie, wie Investitionen in Bildung Gemeinschaften aufbauen können – und nicht nur Klassenzimmer.

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