Urbanisierung 2.0: SMART CITIES als nachhaltiges Zukunftskonzept
Greg Langley
Im Zuge des urbanen Wandels werden Stadtlandschaften nachhaltig(er) gestaltet – ein Prozess, der mittlerweile oft als „Urbanisierung 2.0“ bezeichnet wird. Dabei entstehen durch zukunftsfähige Stadtplanung und fortschrittliche, technologiebasierte Infrastruktur umweltfreundliche, intelligente und effiziente Städte.
Seit Langem fordert der Pionier für nachhaltigen Städtebau Peter Calthorpe die Eindämmung der Zersiedelung. In seinem Werk „ Ending Global Sprawl: Urban Standards for Sustainable and Resilient Development”, das er in Zusammenarbeit mit der Weltbank verfasst hat, bezeichnet er die Ausdehnung bebauter Flächen rund um Städte als ein Problem, das Städte bereits seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschäftigt und zu langen Pendelstrecken, Umweltzerstörung und sozioökonomischer Ausgrenzung beiträgt. Gekennzeichnet ist das Phänomen durch eine geringe Bebauungsdichte und eine starke Abhängigkeit vom Auto.
Zu seinen zahlreichen negativen Folgen gehören Isolation, Armut, Luftverschmutzung und wirtschaftliche Stagnation. Im Kampf gegen die Zersiedelung plädiert Calthorpe für vier Grundprinzipien:
- Diversität: Zunächst gilt es, den Bewohnern würdige, fußgängerfreundliche Lebensräume mit zusammenhängenden Wohnblöcken und Mehrzweckflächen zu schaffen, um eine diverse Bevölkerung anzusiedeln und die Abhängigkeit vom Auto zu verringern.
- Fußläufige Erreichbarkeit: Bei der Gestaltung von Stadtvierteln müssen gute Fußwege und die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel im Vordergrund stehen.
- Naturschutz und Regenerierung: Natürliche Ressourcen und Grünflächen müssen geschützt und verwahrloste Stadtgebiete regeneriert werden.
- Vernetzung: Für mehr Mobilität und weniger Staus sind gut ausgebaute Verkehrsnetze mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln unerlässlich.
Calthorpe zufolge gelten diese Prinzipien weltweit, ob bei Zersiedelung in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte – etwa in China - in einkommensschwachen Gebieten – etwa in Lagos oder Nairobi – oder in Gegenden mit hohem Einkommen, vor allem in Industrieländern.
Peter Calthorpe, Architect, Urban Designer and Urban Planner
„Ebenso wichtig wie die Vernetzung sind der Schutz der natürlichen Ressourcen und der Grünflächen sowie die Regeneration verwahrloster Stadtgebiete. Städte brauchen gut ausgebaute Verkehrsnetze, die unterschiedliche Verkehrsmittel integrieren, um die Erreichbarkeit zu verbessern und Staus zu verringern.“



