Aus Boden wird Benchmark: die Erfolgsgeschichte Corkfield

Andrew Belt, Leiter Thought Leadership im Team Corporate Communications bei PATRIZIA, blickt hinter die Geschichte von „Corkfield“, ein Build-to-Rent-Projekt mit 375 Einheiten im Vereinigten Königreich. Zusammen mit Antonio Marin-Bataller, Head of Investment Management Living bei PATRIZIA, erklärt er, warum Standort, Produkt und Betriebskonzept so erfolgreich sind.

Birmingham wächst – und damit verändern sich auch die Wohnansprüche der zweitgrößten Stadt des Vereinigten Königreichs. Südwestlich der City liegt Edgbaston: ein grünes, gut angebundenes Viertel mit Universität, großen Kliniken und einem der beliebtesten Parks der Stadt. Bauflächen sind hier rar, neue Projekte entsprechend selten. Und genau hier gibt es dieses eine Grundstück. Ein Grundstück mit großartigem Potenzial für ein zeitgemäßes Build-to-Rent (BTR)-Produkt: nah an Arbeitsplätzen, Campus und Naherholung. Ein Juwel. Doch seine Bergung gestaltet sich äußerst schwierig. Die erste Anfrage seitens PATRIZIA bleibt ohne Ergebnis, weitere Gespräche verlaufen im Sande. Trotzdem hält das Unternehmen an seiner Idee fest, sammelt geduldig Fakten, prüft Optionen und wartet. Auf den richtigen Moment. Im Jahr 2016 ist dieser dann schließlich da: Die Eigentümerseite hat sich neu aufgestellt, das PATRIZIA Konzept überzeugt. Es erfolgt der Zuschlag.

Und so wurde aus einer früh erkannten Chance ein Projekt mit klarer Handschrift: Corkfield – ein Build-to-Rent (BTR)-Quartier mit 375 Wohnungen, geplant für den Alltag von Berufstätigen und Familien. Heute bestätigen sowohl der Vermietungsstand wie auch eine ganze Reihe von Auszeichnungen und – am wichtigsten – das positive Feedback der Bewohner eindrucksvoll, dass der Ansatz funktioniert hat. Denn wenn Standort, Produkt und Timing passen, entsteht mehr als umbauter Raum. Es entsteht Lebensraum.

Den Deal immer im Blick

Als Antonio Marin Bataller, PATRIZIA Head of Investment Management Living, 2014 erstmals auf das Grundstück in Edgbaston aufmerksam wurde, war ihm schnell klar: Es ist ein Filetstück. Begehrt, strategisch bestens gelegen – und leider nicht zu haben. Die Antwort auf die erste Anfrage: ein klares Nein. Für viele wäre die Sache damit erledigt gewesen. Nicht so für Marin Bataller: „Ich habe dem Deal zwei Jahre lang hinterhergejagt“, erzählt er. „Dann kam beim Eigentümer ein neuer CEO, der offen für Gespräche war. So konnten wir schließlich einen exzellenten Grundstückskauf realisieren.“

Das Grundstück liegt direkt neben dem Edgbaston Stadium, der Heimstätte des Warwickshire County Cricket Club und manchmal auch Austragungsort von Länderspielen. Genau hier ist Corkfield entstanden, ein wortwörtlich ausgezeichnetes BTR-Projekt mit 375 Einheiten, das in Edgbaston eine Lücke schließt, denn in dieser Lage ist neuer Wohnraum äußerst selten.

Edgbaston: Standort mit Substanz

Marin Bataller: „Edgbaston gehört zu den Premium-Lagen Birminghams.

Antonio Marin Bataller,

PATRIZIA Head of Investment Management Living

„Alles, was einen starken Wohnstandort ausmacht, liegt hier dicht beieinander: die University of Birmingham in unmittelbarer Nähe, das Queen Elizabeth Hospital als eine der größten Kliniken des Landes, dazu The Priory Hospital und das Birmingham Dental Hospital. Mit der renommierten King Edward’s School und dem Golfclub kommen erstklassige Bildungs- und Freizeitangebote hinzu. Dazwischen: viel altes Grün, Wasserflächen und Wege in die Natur – kurz, ein Umfeld mit Substanz.“

Einzigartige Chance

Moseley ist zu Recht ein begehrter Entwicklungsstandort. In Edgbaston dagegen ist baureifes Angebot äußerst knapp. Der Grund liegt auch in der über 300-jährigen Geschichte des Areals. Dieses steht bis heute in der Tradition der Familie Anstruther-Gough-Calthorpe. 1717 erwarb der Londoner Kaufmann Sir Richard Gough große Teile von Edgbaston. Er untersagte dort die Errichtung von Lager- und Werkhallen, um den ländlichen Charakter zu bewahren. So blieb die Anmutung eines attraktiven Vororts außerhalb des Stadtzentrums stets erhalten. Über die Jahrzehnte stellte die Familie Flächen für die University of Birmingham, das Queen Elizabeth Hospital und den Warwickshire County Cricket Club bereit; zudem prägte sie mit dem rund 100 Hektar großen Cannon Hill Park die Gestaltung des Quartiers.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führten der gestiegene Bedarf an Wohnraum und das neue britische Planungssystem dazu, dass Edgbaston als innerstädtischer Bereich mit Dichtezielen ausgewiesen wurde. Seither liegt der Schwerpunkt der Entwicklung auf dem Wohnen, nicht ohne Hürden, denn die nachfolgende Wohnpolitik machte Genehmigungsverfahren wesentlich komplexer. Zugleich wurde ein Gewerbegebiet etabliert. Die Verbindung zur Geschichte bleibt aber bestehen: Calthorpe Estates agiert bis heute als Immobilieninvestor und -entwickler und die Familie Calthorpe gestaltet Edgbastons Zukunft weiterhin aktiv mit.

„Die Gegend ist exklusiv, ja“, sagt Marin Bataller. „Neubauten sind rar. Die Lage ist strategisch gut, im Westen liegt Moseley, begehrt und etwas erschwinglicher als Edgbaston. Und der Cannon Hill Park nebenan zahlt auf die Lebensqualität und damit die Attraktivität ein.“ Entsprechend gestaltet sich auch die Bewohnerstruktur: Während in den meisten BTR-Objekten üblicherweise ein hoher Anteil an Studierenden wohnt, liegt er in Corkfield – den Lageeigenschaften entsprechend – bei lediglich 3 %. Der Rest sind vor allem berufstätige Paare und andere einkommensstarke Haushalte, die diesen ansprechenden Teil Birminghams bewusst als Lebensmittelpunkt wählen.

Den Boom vorausgesehen

Warum hatte PATRIZIA Birmingham überhaupt auf dem Radar? Die Antwort liegt in Kapitalströmen, Timing und dem Gespür für eine Stadt vor dem Aufschwung. „Wir waren in Birmingham früh dran“, erklärt Marin Bataller.

„2014 bis 2016 floss das Geld vor allem nach Manchester. Aber 2017 und 2018 kam es dann nach Birmingham, immerhin die zweitgrößte Stadt im Vereinigten Königreich und mit deutlichem Potenzial. In Birmingham findet Wohnen größtenteils außerhalb des Zentrums statt, nicht in der City. Wir richteten unseren BTR-Fokus also auf die Vororte und dabei stießen wir auf Edgbaston.“

Antonio Marin Bataller - PATRIZIA Head of Investment Management Living

2016 erfolgte der Grundstückskauf, 2018 die Baugenehmigung und 2020 die Unterzeichnung des Bauvertrags. Im Januar 2021 schließlich startete der Bau, der bereits im November 2023 fertiggestellt war.

Neben 375 Apartments bietet das Projekt im Erdgeschoss Einzelhandelsflächen, dazu eine Residents’ Lounge, Co-Working Möglichkeiten, ein Wellness-Studio, eine Dachterrasse, Räume für Private Dining, Gemeinschaftsgärten sowie Parkplätze und Fahrradstellplätze. Darüber hinaus ist Corkfield überaus haustierfreundlich: In den Gemeinschaftsbereichen gibt es sogenannte „Pooch Pods“, also kleine Rückzugsorte, an denen sich Hunde nach dem Gassigehen ausruhen können.

Placemaking: Orte mit Identität gestalten

„Als wir Corkfield bauten, gehörten die Themen Gesundheit und Wohlbefinden zu den größten Wachstumsbereichen“, weiß Marin Bataller. „Das Design trägt dem Rechnung und macht Corkfield zu einem Musterbeispiel für Placemaking – also der nutzerzentrierten Gestaltung und Aktivierung von Orten, die Gemeinschaft stiftet und die Aufenthaltsqualität steigert.“

Placemaking zahlt direkt auf den PATRIZIA Anspruch ein, smarte Quartiere zu entwickeln und Zukunftsfähigkeit zu sichern. Ganz in der Tradition Sir Richard Goughs ist Corkfield dabei von London inspiriert.

„Corkfield folgt Londoner Design-Ansätzen, insbesondere bei den Wohnungsgrößen. Das Ergebnis sind hohe Qualitäts- und Ausstattungstandards sowie ein angenehmes, sicheres Wohnumfeld“,
sagt Marin Bataller.

Das sehen auch die Bewohner und Fachleute so, und die Liste bisheriger Auszeichnungen und Nominierungen ist lang:

  • Apartment Development of the Year – Insider Residential Property Awards 2024
  • Best BTR Development (Midlands) – Love to Rent Awards, Oktober 2024
  • Best Build to Rent Community: Lead to Lease Journey – hereSAY HomeViews Resident Choice Awards 2024
  • #1 von 32 Developments in Birmingham auf HomeViews
  • Development of the Year (Nominierung) – Property Week Resi Awards 2024
  • Project of the Year (Nominierung) – Mixology Interior Design Awards 2024

Der HomeViews Resident Choice Award ist eine Auszeichnung, die ausschließlich auf Bewertungen der Bewohner basiert – das macht sie besonders wertvoll und zu einem klaren Zeichen für die Qualität und den gelungenen Community-Fokus des Projekts. Auch bei der Ausstattung setzt Corkfield Maßstäbe: WiredScore Platinum, Homes Quality Mark Level 3 und Fitwel Level 2 loben die digitale Konnektivität, Wohnqualität sowie den Gesundheits- & Wellbeingansatz.

PureGym sowie ein Lebensmittelmarkt sorgen im Objekt für kurze Wege, von denen Bewohner wie Nachbarschaft gleichermaßen profitieren. So überrascht es kaum, dass der Vermietungsstand im Objekt aktuell bei 95 % liegt. Marin Bataller sagt dazu: „Es ist uns gelungen, einen Ort mit großer Anziehungskraft zu schaffen.“

Das Team ist der Star

Marin Bataller ist es wichtig zu betonen, dass für das Gelingen des Projekts viele Hände ineinandergegriffen haben: Project Development, Asset Management und Fund Management ebenso wie Corporate Finance und Tax & Regulation. „Corkfield zeigt unsere ganze Bandbreite, von der Produktqualität bis zum Nutzen für Community, Mieter und Investoren“, sagt er. „Wir haben zweistellige Renditen erzielt und konnten damit die Erwartungen der Investoren sogar noch übertreffen.“

PATRIZIA Head of Investment Management Development Dan Williams, Warwickshire CCC Chief Operating Officer Craig Flindall und PATRIZIA Director - Investment Management Richard Scutt

Ein Deal, der es wert war

Für Antonio Marin Bataller ist das Corkfield-Projekt ein Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn. Denn alles fügte sich so, wie es sollte, und am Ende wurden seine erste Einschätzung und seine Überzeugung, dass Corkfield ein wichtiger Baustein im Living-Portfolio von PATRIZIA sein wird, voll bestätigt. So steht Corkfield wie kaum ein anderes Projekt für den unternehmerischen Geist von PATRIZIA – und für eine Teamleistung über viele, ganz unterschiedliche Disziplinen hinweg. „Am Ende hat die Summe aller Teile den Unterschied gemacht“, sagt Marin Bataller. „Vom Development-Team bis hin zu Tax und Finance – alle hatten großen Anteil. Mit Ausdauer und harter Arbeit ist es uns schließlich gelungen, langfristigen Mehrwert zu schaffen. Man spricht ja oft von Deals, die einen persönlich prägen – das war so einer.“ Und er ergänzt: „Die Mieten sind um 30–35 % gestiegen. Wir wussten, dass wir hier auf etwas Gutes gesetzt hatten. Es war nicht leicht, alle zu überzeugen, aber wir sind drangeblieben. Denn der Deal war alle Mühen wert.“

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